Mount Bromo - Low Budget und auf eigene Faust (2024)
Der Bromo Tengger Nationalpark ist eine der wohl bekanntesten Naturwunder auf Java. Gelegen in Ostjava umfasst der Park den Namensgeber Mount Bromo, sowie Mount Batok und das Dach Javas, den höchsten Vulkan der Insel: Mount Semeru. Dieser wird auch Mahameru genannt, zu Deutsch “großer Berg”.
Die Caldera des Bromo Tengger Nationalparks hat einen Durchmesser von ca. 10 - 12 Kilometern. Sie entstand durch einen massiven Vulkanausbruch vor Millionen von Jahren und bildet eine beeindruckende Landschaft, die den Park prägt. Berühmt ist er hauptsächlich für seine atemberaubenden Sonnenaufgänge, die Jeep Touren durch die Wüstenlandschaft und den leichten Zugang an den Kraterrand des Daueraktiven Bromo.
Die Jeep Touren werden sogar von Bali aus angeboten und sind derart in aller Munde, dass der Park zu den Zeiten unglaublich überlaufen wird, da alle Touren den gleichen Ablauf bieten. Mit ein bisschen Planung ist es aber ganz leicht, diese zu umgehen und vor allem den Bromo Krater fast ganz alleine zu genießen.
Der Ausgangsort
Der Ausgangsort Cemorolawang liegt direkt am Rand der Caldera. Viel los ist hier nicht, ein typisches, kleines Bergdorf, welches mich sogar an solche in Peru oder Kolumbien erinnert hat.
Interessant ist hier besonders die Kultur, so sind die Anwohner keine Moslems, so wie sonst größtenteils auf Java, sondern gehören der Tengger-Ethnie an. Die Tengger-Ethnie hat Traditionen bewahrt wie das jährliche Yadnya Kasada Festival, bei dem Opfergaben in den Krater des Bromo gebracht werden. Sie hat hinduistische Wurzeln. So findet man am Fuße des Bromo auch einen Tempel, der an balinesische erinnert.
In Cemorolawang gibt es einige Unterkünfte und ein paar Cafes/ Warungs, die auf Touristen eingestellt sind. Der Ort wirkt bis auf die Stoßzeiten morgens zu Sonnenaufgang aber sehr ruhig und wenig besucht, da die meisten Touristen gar nicht vor Ort übernachten. Aufgrund der Höhe kann besonders nachts frisch werden, einen dicken Pullover will man hier definitiv nicht missen.
Anreise, Unterkunft und Restaurants
Cemorolawang ist nicht direkt ans öffentliche Netz angeschlossen. Den Ort erreicht man am besten durch die nächstgrößere Stadt Probolinggo, die du mit dem Bahnnetz wunderbar anfahren kannst. Am Ausgang des Bahnhofs wurden wir direkt von einem Taxifahrer angesprochen, der uns die Fahrt für 250k IDR Anbau. Wir checkten die Preise für die Fahrt in der App Grab gegen. Diese bot die Fahrt für 250k IDR an, so dass wir das Angebot des Taxifahrers annahmen. Zu unserem Glück konnten wir das Taxi und die Kosten dann noch mit einem weiteren Reisenden teilen. Die ca. 1,5 stündige Fahrt führt durch die schönsten Berglandschaften. Durch die Kurven und die typisch indonesische Fahrweise unseres Fahrers führte für mich allerdings kein Weg an einer Reisetablette vorbei.
Wir ließen uns von unserem Fahrer direkt die Handynummer geben, um diesen auch für den Weitertransport nach Malang zu beauftragen. Auch hier war sein Angebot günstiger als das in der der App Grab (die Nummer unseres Fahrers lautet: +62 895600558800).
Für den Zutritt ins Dorf wird eine kleine Eintrittsgebühr von 35k IDR fällig.
Die meisten Unterkünfte in Cemorolawang sind sehr simpel. Da es frisch werden kann würde ich hauptsächlich auf eine Dusche mit Heißwasser achten. Eine Heizung hatten wir im Zimmer nicht, diese brauchte es aber auch nicht.
Wir kamen im Good Karma Bromo Guesthouse unter und zahlten 17€ für die Nacht, was für den Standard definitiv zu viel war, etwas Günstigeres gab es aber nicht. Empfehlen würde ich die Unterkunft ebenfalls nicht, da sie wirklich mehr als simpel und nicht besonders sauber war.
Zum Essen gingen wir fürs Abendessen und Frühstück in das Restaurant Kusuma Kitchen, das eine Speisekarte mit lokalem Essen, aber auch westlichen Optionen bietet. Mein Favorite war Pegel, eine Art indonesischer “Salat”; Gemüse, Reis, Tempeh und eine spicy Peanutsauce.
Das Low-Budget Abenteuer beginnt…
Aber wie erlebt man den Bromo Krater und den Sonnenaufgang denn nun ein wenig abseits der Menschenmassen? Schon mal vorweg, beim Sonnenaufgang wird es wirklich schwierig. Die Caldera und den Kraterrand allerdings kann man wirklich fast für sich allein genießen.
Die Touren laufen alle nach gleichem Prinzip ab: Die Besucher werden morgens zum Sonnenaufgang im Jeep zum Aussichtspunkt King Kong Hill gefahren, hier wird es also richtig voll. Danach fahren sie in die Caldera und besteigen den Krater. Logisch, dass man also nicht unbedingt direkt nach dem Sonnenaufgang zum Krater gehen sollte, wenn man die Menschenmassen meiden möchte.
Entweder man verweilt erst wieder im Dorf, geht Frühstücken und man sich am späten Vormittag auf zum Kraterrand oder man macht es so wir: Um möglichst nur eine Nacht in Cemorolawang verbringen zu müssen und das meiste aus unserer Zeit vor Ort herauszuholen, peilten wir eine Ankunft zur Mittagszeit an. Hierfür nahmen wir den ersten Zug aus Banyuwangi nach Probolinggo und kamen bereits um 11 Uhr vormittags am Bahnhof an. Direkt im Anschluss ging es für 1,5 Stunden mit dem Taxi nach Cemorolawang und nach dem Einchecken machten wir uns um ca. 14 Uhr auf zum Kraterrand.
Mit uns war nur eine Handvoll Menschen in der Caldera unterwegs und nach ca. 1 Stunde Fußweg durch die Wüstenlandschaft erreichten wir die Treppe zum Krater.
253 Stufen später erblickten wir den 800m großen, brodelnden Krater. Diese Geräuschkulisse war schier unglaublich. Das erste Stück ist durch einen Zaun abgesichert. Typisch indonesisch hört dieser aber irgendwann einfach auf und man kann den Kraterrand einfach ab Abgrund entlang spazieren - Gänsehaut!
Den Abend ließen wir im Kasuma Kitchen bei einem leckeren Dinner ausklingen und verschwanden früh ins Bett. Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 3 Uhr und um 3.45 Uhr machten wir uns zu Fuß auf um eine gute Sicht auf die Caldera zu erhaschen. Der Ort tobte trotz der Herrgottsfrühe nur so vor Leben. Ununterbrochen fuhren Jeeps und Motorbikes an uns vorbei, die uns die Fahrt rauf zu den Viewpoints anbaten. Wir blieben aber hartnäckig und traten den “Aufstieg” zu Fuß an. Bis zum Seruni Point führt der Weg über asphaltierte Straße und bis hierhin war wirklich alles voller Menschen. Hauptsächlich Locals, da wir am Wochenende vor Ort waren und die Indonesier den Nationalpark natürlich auch gerne zum Ausflug mit der Familie am WE nutzen. Ab dem Seruni Point gehts über sandige Wege weiter. Man könnte bis zum King Kong Point weiter aufsteigen, aber da ja dort oben die ganzen Jeeptouren versammelt sind, macht es Sinn, sich einen Platz zwischen diesen beiden Standorten zu suchen.
Bei meiner Recherche im Internet erfuhr ich, dass zwischen den beiden Punkten kaum andere Menschen waren und man den Sonnenaufgang ganz ungestört beobachten konnte. Das kann ich nicht bestätigen, eher war auch hier alles überfüllt. Wahrscheinlich aber weil Wochenende war, wie viel hier unter der Woche los ist kann ich nicht beurteilen. Dennoch fanden wir einen guten Platz und konnten das Schauspiel der Natur bewundern.
Und was für eins - keine Wolke am Himmel, der sich nach und nach rot und dann lila färbte, bevor die Sonne die Caldera und ihre Vulkane in Gold erscheinen ließ. Im Vordergrund der dauerhaft brodelnde Bromo, im Hintergrund der mehrfach ausbrechende Semeru - Wahnsinn!
Nach dem Sonnenaufgang machten wir uns ins Dorf zurück, hielten einen kurzen Nap, gingen Frühstücken und wurden um 12 vom unserem Fahrer abgeholt, der uns nach Malang fuhr. Unser Bromo-Abenteuer war also perfekt. Nicht nur zeitlich ging alles optimal auf, natürlich hatten wir auch optimale Wetterbedingungen.
Eintritt in den Park
Der Eintritt in den Nationalpark ist ein Thema für sich. Wie so oft in Indonesien zahlen ausländische Touristen mehr, als Locals, was ich bis zu einem gewissen Punkt auch nachvollziehen kann. Auch am Wochenende wird mehr Eintritt verlangt als in der Woche. Das macht für mich als Tourist nun keinen Sinn mehr, denn für Reisende oder Urlauber spielt es ja hingegen den Locals keine Rolle, ob Wochenende ist oder nicht. So kostet das Ticket unter der Woche 220k IDR und am Wochenende 320k IDR. Dies entspricht ca. 13 und 19€, was für indonesische Verhältnisse extrem viel Geld ist. Locals zahlen 29 bzw. 34k IDR, was 1.70 oder 2€ sind - ein enormer Aufschlag also für ausländische Touristen.
Ich will ehrlich sein, natürlich unterstützt man gerade Nationalparks gerne mit einem Preit oder Eintrittsgebühr, wenn der Erhalt der Natur dadurch sichergestellt wird. 19€ weil Besuch am Wochenende und der extreme Unterschied zur Gebühr der Locals erschien uns aber einfach nicht mehr verhältnismäßig und wir entschieden, eine Art Shortcut in die Caldera zu nehmen. Diesen Schleichweg findest du rechts neben dem Camara Indah Hotel. Vor Ort wurden wir von Locals sogar zum Weg geleitet und wir waren auch nicht die einzigen Touristen, die sich so den Eintritt sparten. Ob es das nun besser macht, sei dahin gestellt.